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 DANTON

Hans Behrendt. Germany 1931. - 86 min. b/w

FSK (Germany): ab 12; nicht feiertagsfrei

Release Date: 22.1.1931; 21.2.1970 ZDF (German TV)
Distributor: -
Production Company: Allianz-Tonfilm, Berlin
Produced by: Emmerich Pressburger

Screenplay: Heinz Goldberg, Hans J. Rehfisch (dialogues)
Cinematography: Nikolaus Farkas
Music: Artur Guttmann
Sound: Birkhofer und Metain
Film editing: G. Pollatschek
Costume design: Theaterkunst Kaufmann

Cast:
Fritz Kortner (Georges Danton)
Lucie Mannheim (Louise Gély)
Gustaf Gründgens (Maximilian de Robespierre)
Alexander Granach (Jean Paul Marat)
Gustav von Wangenheim (Camille Desmoulins)
Werner Schott (St. Just)
Hermann Speelmans (Legendre)
Georg John (Fouquier-Tinville) Ernst Stahl-Nachbaur (Louis XVI.)
Walter Werner (Malesherbes, Verteidiger des Königs)
G. H. Schell (Duke of Coburg)
Ferdinand Hart (General Demouriez)
Carl Goetz (Rentner)
Till Klockow (Cornelia, Robespierres Haushälterin)
Friedrich Gnass (Henker Sanson)
Maria Foresku, Hugo Fischer-Köppe, Gustav Pütjer, Bernd Aldor

Review:

    Der im Mozartsaal gezeigte Film: DANTON ist Fritz Kortners wegen sehenswert. Kortner als Danton: ein Volkstribun, der durch die Gewalt der Rede so hinzureißen vermag, daß man den Jubel der Anhänger glaubt. Fast spricht er schon über die Leinwand hinaus -- eine runde Gestalt, die nicht aus Begriffen entsprungen ist, sondern rein durch ihr Dasein überzeugt. Gutmütigkeit, Liebesbedürfnis, Härte und Überdruß mischen sich unzertrennlich, und ein besonnener Kunstverstand waltet über der ganzen Figur. Zur äußersten Entfaltung gelangt dieser Danton in jener Szene, in der er sich vor dem Konvent verteidigt; der einzigen Szene, die dem Regisseur Hans Behrendt wirklich geglückt ist. Nach glänzenden Steigerungen mündet sie in die Marseillaise, und eine Ensemblewirkung entsteht, wie sie bisher im Tonfilm nur selten erreicht wurde. Sonst ist der Film ein Produkt der zur Zeit üblichen neutralisierenden Geschichtsklitterung, die sich mit Anekdoten begnügt, wo sie Zusammenhänge geben sollte, und ihre Abkunft von Emil Ludwig deutlich verrät. Ich nenne noch Gustav Gründgens , dessen blitzgescheiter und sehr plausibler Robespierre nur am Anfang zu weich ist.

    (Source: Siegfried Kracauer, »Fußball, Vorkriegsliebe und Revolution. Ein paar Filmeindrücke«, in: Frankfurter Zeitung, 2.2.1931)

 

Literature:
Silberman, Marc, »Bilder einer Revolution. Weimarer Filme zur Französichen Revolution«, in: Jahrbuch zur Kultur und Literatur der Weimarer Republik 6 (2001), pp. 235-262.