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 LISELOTTE VON DER PFALZ

Kurt Hoffmann. BRD 1966 - 104 min.
Comedy

Rating:
Germany, FSK: ab 16; nicht feiertagsfrei
Distribution: Constantin, Taurus (Video)

Release Date: 7.10.1966/29.12.1972 DFF 1
Production: Heinz Angermeyer

Production Company: Independent

Screenplay: Johanna Sibelius, Eberhard Keindorff
Camera Operator: Richard Angst
Music: Franz Grothe
Film Editing: Claus von Boro

Cast:
Heidelinde Weis (Liselotte von der Pfalz),
Harald Leipnitz (Herzog von Orléans),
Hans Caninenberg (König Ludwig XIV.),
Karin Hübner (Prinzessin Palatine), Erwin Linder (Kurfürst Karl Ludwig)

Synopsis:

    Eine politische Heirat vermählt die Kurfürstentochter Elisabeth Charlotte, genannt Liselotte, von der Pfalz, 1671 dem Herzog von Orleans, dem Bruder  Ludwig XIV. Jedoch steht Politik in diesem Film weniger im Dienste imperialer Macht als sie Handlanger weiblicher Liebe und Eifersucht ist. So arrangierte die Prinzessin Palatine, Tante Liselottes und Geliebte des Herzogs, der - politisch und militärisch vom König kaltgestellt - gezwungen ist, Eroberungen auf dem Feld des Glücksspiels und der Liebe zu machen, die Heirat mit ihrer für naiv und ungefährlich gehaltenen Nichte. Doch das Mädchen vom Lande, das lieber beim Schweinehüten und der Heuernte hilft, als sich in höfischem Benimm zu üben, und jeden Bewerber um ihre Hand zurückweist im festen Glauben an die wahre Liebe, siegt durch ihren Liebreiz, ihre »natürliche« Klugheit und körperlichen Reize bald über die verfallenen Sitten am französischen Hofe. Sie gewinnt die Sympathie des Königs, dem ein schlechterer Ruf vorauseilt, als ihm gebührt, denn immerhin trägt er für die Außenwirkung seines Hofes und deshalb für die gelingende Ehe seines Bruders Sorge. Auf Bitte und Rat der schönen Liselotte überträgt er dem Herzog das Kommando über die Truppen im Krieg gegen Holland. Die militärischen Erfolge bringen diesen, wie von der Gattin vorausgesagt, auf den rechten Weg, d.h. zu ihr und weg von der Geliebten, die sich böse zu rächen sucht. Deren Waffen gegen die Rivalin jedoch - Verleumdung, Intrige, Bestechung, Mordanschlag - sind nicht mehr wirksam, da mit Liselotte die - erotisch lockende - Tugend an den Hofe kam und die Hand eines klugen, die Wahrheit erkennenden Regenten über sie wacht. So wandelt sich am Ende denn Politik der Eifersucht in innige Liebe - im Bilde einer halbentblösten Angelique, die sich erschöpft vom nächtlichen, ehelichen Glück an ihren Gatten kuschelt, einen »Einblick« gewährend, den der König zufrieden belächelt.
    Diese Sammlung von billigen Motiven des historisierten Liebesromans ist plaziert vor einer historisch und stilistisch haarsträubend schlecht gebauten Kulisse, die die eigene Zeit nicht kaschieren und die fremde nicht darstellen kann und ohne große Verstellung ihren Dienst auch in einem Western oder einer k und k Komödie der Zeit leisten könnte.

    (Sabine Biebl, 2003)